4. Geschlechtergerechtigkeit: Frauen und Männer in der Stadt

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN treten für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern ein. Trotz gesetzlicher Verbesserungen, wie Gleichstellungs-, Teilzeit- und Elternzeitgesetz, sind Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit noch nicht verwirklicht. Frauen verdienen für gleichwertige Arbeit noch immer bis zu 25 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und die Hälfte der Führungspositionen für Frauen muss auf der politischen Agenda stehen und endlich realisiert werden.


Wir sind für:

  • gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit,
  • den Ansatz, Existenzgründerprogramme nicht einseitig auf von Männern bevorzugte Bereiche auszurichten,
  • eine stärkere Berücksichtigung der von Frauen favorisierten Unternehmenstypen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit. Nur eine an den Lebensrealitäten beider Geschlechter orientierte Gesellschaft garantiert Frauen und Männern sowohl im Beruf als auch im Privatleben mehr Entscheidungsfreiheit für die eigene Existenz sichernde Lebensgestaltung.


Wir sind für:

  • die Erweiterung bestehender Kinderbetreuungsangebote und die bessere Anpassung der Betreuungszeiten an die flexiblen Arbeitszeiten,
  • die Förderung teilzeitfähiger Stellen auch in Führungspositionen,
  • die Weiterentwicklung und Umsetzung der Konzepte für eine emanzipatorische Mädchen- und Jungenarbeit, um die klassische Rollenzuweisung der Geschlechter nicht weiter zu zementieren,
  • die stärkere Förderung von Frauen, die nach der Familienpause ins Berufsleben zurückkehren wollen.

Noch immer brauchen Frauen einen besonderen Schutz vor Gewalt aller Art. Gewalt gegen Frauen geschieht meist innerhalb der Familie. Mit dem neuen Gewaltschutzgesetz der Bundesregierung ist es möglich, dass die Frau mit den Kindern in der gemeinsamen Wohnung bleiben kann und dem gewalttätigen Lebenspartner der Zutritt verwehrt wird. Trotzdem wird es Frauen geben, die den Schutz des Frauenhauses vorziehen.


Wir sind für:

  • die finanzielle Unterstützung des Magdeburger Frauenhauses und von Beratungsstellen,
  • eine solide und verlässlich Finanzierung erfolgreicher Projekte, wie z. B. Mädchentreffs, der Frauennotruf und des „Girls-Day",
  • die Unterstützung von Initiativen zur Gewaltprävention,
  • die Förderung und finanzielle Unterstützung von Gewaltschutzkonzepten,
  • die beratende Hinzuziehung von Fachfrauen zur kommunalen Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes.

Bei der Integration von Migrantinnen und Migranten ist darauf zu achten, dass entsprechende Angebote besonders die Frauen erreichen. Migrantinnen sind oft dreifach benachteiligt: als Frau, als Migrantin und als Arbeitnehmerin. Aber: Ohne spezifische Integrationsmöglichkeiten für Frauen ist die Integration der Familien nicht denkbar.


Wir sind dafür,

  • dass Migrantinnen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, über einen angemessenen Zeitraum die Möglichkeit bekommen, die deutsche Sprache zu lernen,
  • dass Projekte ausgebaut werden, die gezielt junge Migrantinnen in Berufe integrieren sollen.